Liebe Frau Simon, da unser Sohn (8 Monate) an Neurodermitis leidet und wir schon einen Odyssey an Arztbesuchen und stationären Krankenhausaufenthalten hinter uns haben und nichts gegen den Juckreiz zu wirkwn scheint und das, obwohl wir ihn seit Dezember mit Cortison behandeln, waren wir heute bei einer Heilpraktikerin.
Sie hat uns einige Dinge mitgegeben, wo ich mal ihren Rat hören wollte.
Unter anderem hat sie uns eine Creme gemischt mit Kokosöl, Nachtkerzenöl und einfügen weiteren Zutaten, aber auch einigen ätherischen Ölen. Wir hatten es dem Kleinen jetzt gerade aufgetragen. Da ist bulgarische Rose, Cystrose und Atlaszeder drin. Jetzt wollte ich mal fragen, ob das wirklich so unbedenklich ist wie die Heilpraktikerin sagte, da man bei Babys und Kleinkindern ja eigentlich gar keine ätherischen Öle anwenden soll oder?! Die Creme sollen wir mehrmals täglich auftragen.
Und zudem hat sie uns CERES VIOLA TRICOLOR URTINKTUR Tropfen empfohlen, die wir ihm dreimal täglich auf einem Löffel mit etwas Wasser gemischt geben sollen. Allerdings ist da Alkohol drin und wie ich gerade las wohl auch Salicylsäure, was ich meinem 8 Monate alten Säugling eigentlich beides ungerne geben möchte.
Was halten Sie davon?
ich mache meinen Mann immer verrückt, weil ich alles immer so lange google, bis ich auf etwas Negatives stoße. Aber ich bin doch sehr vorsichtig bei meinem Kleinen und wollte da einfach mal Ihre Meinung hören.
Vielen Dank vorab!
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
von
Lovingdad
am 03.05.2024, 22:41
Antwort auf:
CERES VIOLA TRICOLOR URTINKTUR und Creme mit ätherische Ölen
Liebe Lovingdad
Heute kommt endlich die Antwort, die ich gestern bereits verfasst und abgesendet habe; die aber offenbar nicht durchgegangen ist.
Aber nun :)!
ND ist eine sehr allumfassende Erkrankung und, so haben Sie sicher bereits auch schon die Erfahrung gemacht, nicht ausschließlich auf eine Störung der Hautbarriere zu schließen. Gerade ND ist eine Erkrankung, die mit einem "ganzheitlichen" Ansatz angeschaut und auch so behandelt wird.
Ihre Entscheidung eine HP aufzusuchen zeigt dies eben auch, da diese Profession eine anderen Behandlungsansatz verfolgt, als die rein schulmedizinische Betrachtungsweise. Wenngleich auch hier bereits viel mehr Offenheit für naturheilkundliche Ansätze zu finden sind, als noch vor einigen Jahren.
Zu Ihrer Frage:
Ich kann Ihnen keine konkrete pharamzeutische Empfehlung aussprechen. Aber ich kann Ihnen aus meinen Erfahrungen aus der Praxis und meinen Recherchen/ mein Wissen über die Inhaltsstoffe Ihrer Cremes ein Feedback geben :).
Ätherische Öle dürfen auch in der Säuglings-/Kinderbehandlung eingesetzt werden. Es kommt darauf an, WELCHE es sind und auf deren Dosierung und Anwendungsform ( äusserlich, innerlich, inhalativ usw.).
Die Öle, die der Creme beigesetzt sind, sind für ein Baby verträglich und gezielt für die Behandlung von ND und gegen Juckreiz und für die Unterstützung der Hautregneration ausgewählt. Die Trägersubstanzen ( Nachtkerzenöl und Kokosfett) sind ebenfalls sehr bekömmlich ( pflegend, desinfizierend ).
Aus meiner Praxis kann ich zurückmelden, dass ich viele Kinder mit schwersten Hauterkrankungen z.B. Schmetterlingskrankheit begleiten durfte, die mit ganz gezielt ausgewählten ätherischen Ölen und Fetten behandelt wurden. Das Ergebnis war sehr sehr gut! Jede Behandlung ist natürlich individuell zu werten und muss entsprechend angepasst werden. Die Kinder haben keine zusätzlichen pharmazeutischen Präparate benötigt ( Cortison, Antibiotika). Ob dieses Ziel erreicht werden kann, zeigt die Zeit, eine konsequente Behandlung und natürlich der Einfluss der anderen Komponenten, die ND u.a beeinflussen.
Einen Cremetest beginnt man immer in der Ellenbeuge. Hier können Sie ein wenig auftragen und schauen, ob eine Hautreaktion ausgelöst wird ( Juckreiz, Rötung u.a.).
Die Urtinktur ist ebenfalls, nach meiner Einschätzung, unproblematisch zu verabreichen und/oder auf die juckenden Hautareale aufzutragen.
Die Verdünnung der Urtinktur erfolgt so hoch, dass diese, nach meiner Erfahrung, unschädlich ist. Sollten Sie weiterhin Skepsis haben, fragen Sie nach einer Alternative oder äusserlichen Anwendung.
Die Stiffmütterchentinktur hat u.a. einen juckreizstillenden Effekt.
Aus meiner Perspektive möchte ich Sie ermutigen, diesen neuen Behandlungsansatz auszuprobieren. Sie als Familie haben schon so viele und offenbar nicht wirksame Methoden kennengelernt und den damit verbundenen Stress... Vielleicht ist das nun ruhige familiäre Umfeld, die täglichen Cremerituale, der persönliche und enge Kontakt zur HP und das geduldige Beobachten der Hautreaktion ein noch ungewohnter, aber vielleicht genau die richtige Routine für die Behandlung Ihrer kleinen Tochter ?!
Wenn Sie mögen, berichten Sie gerne, wie es bei Ihnen weitergeht :).
Alles Gute und herzliche Grüße von Katrin Simon
von
Katrin Simon
am 07.05.2024